In einem Sommer war neben dem Weg zu unserem Waldplatz zufällig ein schönes Weizenfeld. Am Rand durften wir eine kleine Fläche mähen – natürlich mit der Sense und nicht mit dem Mähdrescher. Das gemähte Getreide banden wir zu Garben zusammen, was gar nicht so einfach war, und ließen es noch einige Tage in der sommerlichen Hitze trocknen. Dann wurden sie zum Bauwagen transportiert und über die Sommerferien dort gelagert.
Nach den Ferien begannen wir dann zuerst, einiges über die verschiedenen Getreidearten zu erfahren. Neben Weizen gibt es ja noch einige andere: Dinkel, Gerste, Hafer, Roggen usw.. Mit Hilfe von einem Spiel lernten wir die unterschiedlichen Merkmale wie Farbe, Ährenform, beharrt usw..
Danach folgte das Ausdreschen, ein interessantes Experiment. Wir packten das Getreide in ein Leintuch und klopften fleißig mit dicken Stöcken drauf – das machte richtig Spaß . Anfangs hatten wir zwar noch einen alten Dreschflegel, der ging aber aufgrund seines Alters schnell kaputt.
Wir waren gespannt, was nach einer halben Stunde draufhauen wohl aus dem Leintuch rauskam. Zuerst beseitigten wir das Stroh, d.h. die getrockneten Halme. Ja, und danach fanden wir viele Körner, zwar noch mit Hülsen und Sonstigem, aber immerhin. Unser Dreschvorgang war erfolgreich.
Jetzt kam der schwierige Teil. Wie trennen wir die Spreu vom Weizen (ein wahr weißes altes Sprichwort). Wir versuchten es mit Wind mithilfe eines Poporutschers – hat funktioniert, ist aber noch verbesserungswürdig. Gut funktionierte es, wenn wir das Ausgangsmaterial in eine große Schüssel gaben und Kreisbewegungen machten. Die Körner sammeln sich eher außen, die Spreu eher im Zentrum. Warum, wieso – das haben wir noch nicht herausgefunden – vielleicht hat uns jemand eine Erklärung dafür.
Geduld, Geduld – Getreide von Hand zu mahlen, ist ganz schön langwierig. Aber wir mahlten einiges, um das Bewusstsein hierfür den Kindern zu geben. Kein Wunder, dass hierfür früher riesige Windmühlen oder Wasserräder gebaut wurden. Was noch nicht ist, kann ja noch werden – Bäche haben wir genug… und ein Wasserrad ist schon was Tolles.
Backe, Backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen…… Doch wir backten keinen Kuchen, sondern leckeres Brot, das wir täglich gerne essen. In allen möglichen Formen und natürlich mit leckeren Zutaten. Jetzt war allen klar, woher das Mehl hierfür kommt.
Unser leckeres Endergebnis und ein Dank an die fleißigen Helfer.