Kinderwald

Am 30. März 2007 haben die Kinder des Waldkindergartens Fuchsbau und die Buntspechte in einer gemeinsamen Aktion mit dem Landschaftspflegeverband Augsburg eine Waldrandhecke gepflanzt und dieses aufregende Ereignis mit Liedern und einem tollen Eltern-Buffet ausgiebig gefeiert.

Die Fläche wurde Anfang 2004 von den Stadtwerken Augsburg erworben und vom Bayerischen Naturschutzfonds mitfinanziert. Eine Teilfläche wurde dabei für umweltpädagogische Zwecke bereitgestellt. Hier wurden nun 70 Wildsträucher und Bäume sowie 20 Weidenstecklinge gepflanzt, die an diesem Standort heimisch sind und sich mit ihren Samen und Früchten besonders zum Basteln, Essen, Kochen und Färben eignen.

Die Jungfüchse und die Buntspechte hatten seit Wochen die Pflanzlöcher ausgehoben. Jedes Kind durfte seinen Baum mit einem Namensschild aus Holz kennzeichnen. Als alle Pflanzen ihre Plätze gefunden hatten, begrüßten Kinder und Eltern sie mit dem Lied ,,Taino tee wakiata“. Am Ende kam sogar noch die Feuerwehr, um ausreichende Mengen Wasser zum Angießen bereit zu stellen.

Um möglichst vielfältige Entwicklungen bei Tieren und Pflanzen beobachten zu können, ist vorab ein Teil des Kinderwalds als sog. „Benjes-Hecke“ angelegt worden. Das bei einer Pflegemaßnahme im Stadtwald angefallene Strauch- und Astwerk wurde zu einem lockeren Wall geschichtet, in dessen Schutz sich Gehölze aussamen und entwickeln können und Vögel und kleine Säugetiere neuen Lebensraum finden können. Für die Kinder spannend zu beobachten!

Wichtig für eine Patenschaft ist aber nicht nur ein einzelner Tag. Erst durch die weitergehende Pflege, das Gießen des „eigenen“ Bäumchens und die Beobachtungen beim Wachsen der Pflanzen zeigen die Kinder Verantwortungsgefühl für „ihren“ Wald und entwickeln damit einen rücksichtsvollen Umgang mit der sie umgebenden Natur.

Die Biotop-Patenschaft „Kinderwald“ wird in einem eigenen Projekt des Landschaftspflegeverbands Augsburg begleitet und dokumentiert. Aktuelle Informationen hierzu werden im Schaukasten am Rand des Kinderwaldes ausgestellt.

Gemeinsam mit dem Waldkindergarten Fuchsbau und der Walderlebnisgruppe Buntspechte haben wir im Frühjahr 2009 am Kinderwald unseren 2. Weidenbau gepflanzt.

In der Mitte entstand eine große Weidenkuppel, damit wir bei Sonne ein schattiges Plätzchen auf der schönen grünen Wiese haben, oder damit es uns bei stürmischem Wetter nicht davonweht. Daneben pflanzten wir noch zwei Weidentunnels – zum durchlaufen, drin spielen, sich verstecken und diversen anderen Ideen der Kinder.

Prompt war es nach der Pflanzung wieder einige Wochen nur schön Wetter, ohne viel Regen. Aber wir haben natürlich unsere Weiden nicht verdursten lassen, sondern Ihnen immer frisches Wasser gebracht. Und siehe da, ein paar Wochen später spitzelte überall frisches Grün heraus. Ist jedes Mal wieder erstaunlich, wie gut dies funktioniert – selbst in dem steinigen Lechtal.

Unser Insektenhotel am Kinderwald

Gemeinsam mit der ersten Klasse der Nachbarschule machten wir das Projekt ,,Insektenhotel . Wir erzählten erst einiges über verschiedene Wiesentiere, über die Bedeutung und Lebensweise der Insekten. Dabei kamen wir vor allem auf die Wildbienen zu sprechen. Diese für uns so wichtigen Insekten leiden in unserer aufgeräumten Landschaft und Gärten immer mehr unter Wohnungsnot. Also machten wir uns gleich daran verschiedene Insektenwohnungen zu bauen. Wir bohrten Löcher in Hölzer, bündelten Bambusstangen, kneteten Lehm-Strohbrei in Holzrahmen und füllten Heu in Blumentöpfe (als Ohrwurmquartiere). Die verschieden großen Löcher und Hohlräume benötigen die vielen verschiedenen Wildbienenarten für ihre Reihennester. Als die Schulkinder wieder in die Schule mussten, arbeiteten die Fuchsbaukinder ganz emsig weiter.

Aus den verschiedenen Bauelementen entstand dann eine Figur, die sozusagen ein richtiges Hotel für wohnungssuchende Insekten war. Diese fand dann ihren Platz im Kinderwald, wo wir beim Hiersein schon viele Wildbienen gesehen haben. Die Wildbienen haben eine ganz wichtige Bedeutung bei der Bestäubungsarbeit der Pflanzen – und ihr Stachel ist so zart, dass er durch unsere dicke Haut gar nicht durchpasst, d.h. sie können uns nicht mal in absoluter Not stechen.

Im Herbst 2009 wurde zum dritten Mal im Kinderwald neu gepflanzt. Die neuen Kinder im Waldkindergarten Fuchsbau hatten die Möglichkeit zusammen mit ihren Eltern einen Baum zu pflanzen und so ihre „Verwurzelung“ mit dem „Fuchsbau“ zu feiern.

Vor der eigentlichen Pflanzung zeigten die älteren Kinder den neuen Erwachsenen ihre Bäume. Daraufhin konnten sich alle bei einer ausgiebigen Brotzeit stärken. Es gab Kuchen, Hefezopf mit Marmelade, Kekse und viele unterschiedliche Getränke (Punsch, Holundersirup…).
Das Besondere daran war aber, dass alle Speisen und Getränke aus Früchten gemacht waren, die auch bei uns im Kinderwald wachsen. Nüsse, Holunderbeeren und Blüten, Hagebutten und viele weitere Früchte bzw. Bestandteile der Bäume im Kinderwald konnten geschmeckt werden.

Anschließend gruben die Kinder mit ihren Eltern ein tiefes Loch. Nun konnten die Kinder ihr selbst ausgesuchtes Bäumchen (Heckenrose, Holunderstrauch, Nussbaum, Weißdorn…) einpflanzen und am Ende gründlich gießen. Danach durften dann auch die Erwachsenen mit einem Holundersekt auf ihr eigenes Ankommen und das ihrer Kinder anstoßen.
Auf dass, die Kinder und ihre Bäumchen in den nächsten Jahren Wurzeln schlagen und im „Fuchsbau“ wachsen.

In der Zwischenzeit ein schönes Plätzchen, um Picknick zu machen.